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10. Mai
Also, daß wir dürfen kühn sagen: Der Herr ist mein Helfer; und will mich nicht fürchten. Was sollte mir ein Mensch thun? Hebr. 13, 6

Weil Gott uns nicht verlassen, noch versäumen will, so mögen wir wohl zufrieden sein mit dem, "das da ist." Da der Herr unser ist, so können wir nicht ohne einen Freund, einen Schatz und eine Wohnstätte gelassen werden. Diese Zusicherung kann uns das Gefühl der Unabhängigkeit von Menschen geben. Unter so hohem Schutze fühlen wir uns nicht versucht, vor unsren Mitmenschen zu kriechen und sie um Erlaubnis zu bitten, unser Leben unser eigen zu nennen, sondern was wir sagen, das sagen wir kühn und trotzen dem Widerspruch.
Wer Gott fürchtet, hat nichts andres zu fürchten. Wir sollten solche Ehrfurcht vor dem lebendigen Herrn fühlen, daß alle Drohungen des stolzesten Verfolgers nicht mehr Wirkung auf uns ausübten, als das Pfeifen des Windes. Menschen können in unsren Tagen nicht soviel gegen uns thun, als zu der Zeit, da der Apostel diesen Spruch schrieb. Folter und Scheiterhaufen sind aus der Mode. Der Riese Papst kann die Pilgrime jetzt nicht verbrennen. Wenn die Nachfolger der falschen Lehre es mit grausamem Spott und Hohn versuchen, so wundern wir uns dessen nicht, denn die Menschen dieser Welt können nicht den himmlischen Samen lieben. Was denn? Wir müssen den Hohn der Welt tragen. Er zerbricht keine Knochen. Mit Gottes Hilfe laßt uns kühn sein, und wenn die Welt wütet, so laßt sie wüten, aber laßt uns sie nicht fürchten.