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27. Mai
Denn wo solches reichlich bei euch ist, wird es euch nicht faul noch unfruchtbar sein lassen, in der Erkenntnis unsres Herrn Jesu Christi. 2. Petrus 1,8

Wenn wir wünschen, unsren Herrn durch Fruchtbarkeit zu verherrlichen, so müssen sich gewisse Dinge in uns finden; denn nichts kann aus uns herauskommen, was nicht zuerst in uns ist. Wir müssen mit dem Glauben beginnen, der die Grundlage aller Tugenden ist; und dann fleißig hinzufügen Tugend, Erkenntnis, Mäßigkeit und Geduld. Dazu müssen wir Gotteseligkeit und brüderliche Liebe haben. Wenn alle diese verbunden ist, so werden wir sicherlich als unsre Lebensfrucht die Trauben nützlichen Wirkens hervorbringen, und werden nicht nur müßige Kenner, sondern wirkliche Thäter des Wortes sein. Diese heiligen Dinge müssen sich nicht bloß in uns finden, sondern sie müssen sich reichlich finden, sonst werden wir unfruchtbar sein. Frucht ist das Überfließen des Lebens, und wir müssen voll sein, ehe wir überfließen können.
Wir haben Männer gekannt, die beträchtliche Fähigkeiten und günstige Gelegenheit hatten, und denen es doch nie gelang, in der Bekehrung von Seelen wirklich Gutes zu wirken; und nach genauer Beobachtung sind wir zu dem Schluß gekommen, daß ihnen gewisse Gnaden fehlten, die schlechthin notwendig zum Fruchttragen sind. Für ein wirklich nützliches Wirken sind Gnaden besser als Gaben. Wie der Mensch ist, so ist sein Werk. Wenn wir besser wirken wollen, so müssen wir besser sein. Laßt diesen Spruch einen leisen Wink sein für unfruchtbare Christen, und für mich selber auch.